Rückblick: Bildungsfahrt nach Berlin
Ende Januar ist eine Gruppe des Schwarzwaldvereins Denzlingen auf Einladung von Dr. Johannes Fechner MdB nach Berlin gereist. Nach Ankunft des verfrühten (!) ICEs in Berlin Hbf ging es ins Hotel Leonordo. Nach dem Einchecken trafen sich die Schwarzwälder in der gegenüberliegenden Berliner Kneipe Wilhelm Höck zum Abendessen. Am nächsten Tag ging es zum Infogespräch ins Bundesministerium für Verteidigung. Ein Luftwaffenhauptmann erläuterte kurzweilig die Geschichte des Bendlerblocks (wie die Ministeriengebäude im Volksmund heißen), erklärte im Detail den Haushalt und gab einen Überblick über die Anschaffungen, die in den nächsten Jahren geplant sind. Es wurde über die Wiedereinführung der Wehrpflicht gefachsimpelt und die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte benannt. Es folgten an dem Tag ein Besuch im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, was die Verfolgung und Vernichtung von nichtarischen Gruppen dokumentiert. In der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehem. Zentrale Untersuchungsanstalt der Stasi) wurde die Gruppe von einem Zeitzeugen und einem Sohn einer Insassin durch die Räume geführt. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen war die Erkenntnis, dass während in Westdeutschland jede/r die Möglichkeit hatte, sein/ihr Leben nach eigenen Vorstellungen in Freiheit zu gestalten, nebenan ein derart perfides menschenzerstörendendes Regime sein Unwesen trieb, erschütternd.
Im Bus und bei den Essen lernte die Gruppe aus dem Schwarzwaldverein die anderen Gruppen, die von Dr. Johannes Fechner eingeladen wurden, kennen. Da waren z.B. der Vorstand der Ringer von Mühlhausen dabei, Helfer aus dem VdK in der Ortenau, ebenso wie der Vorstand des Oberrheinischen Tabakmuseums als auch die Kirschenkönigin und ihre Prinzessinnen aus Endingen. Zusammen machten wir uns am zweiten Tage unter fachkundiger Leitung von der Berliner Stadtführerin Christin auf zur Stadtrundfahrt. Anschließend ging es zum Höhepunkt der Fahrt: Der Besuch des Bundestages mit spannenden Erläuterungen zur Geschichte des Gebäudes und zum Plenarsaal selbst, u.a. dass das "reichstagsblue" der Sitze im Plenarsaal urheberrechtlich geschützt sind und die Farbe in anderen Kontexten nicht benutzt werden darf. Leider konnte keine Debatte mitverfolgt werden. Leutselig wurden die Gruppe anschließend von Johannes Fechner und seinem Team begrüßt. Er erzählte von seinem Berliner Alltag und was auch in der Heimat alles an Aufgaben auf ihn warten. Seine 100 Stunden Woche ist ausgefüllt mit vielen Verpflichtungen. Als parlamentarischer Geschäftsführer der SPD ist er in der vorderen Reihe der Partei mit dabei und hat auch schon manche Entscheidung mitbeeinflusst. Ein Besuch der Kuppel durfte an diesem Tag nicht fehlen. Die Gruppe erlebte Berlin fast die ganze Zeit im Dauerregen, trotzdem oder gerade deswegen, war man sich einig: Wir kommen wieder. Es gibt noch so viel zu sehen.
Bericht und Bilder: Ursula Münster