Die Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwarzwaldvereins Denzlingen kennen viele schöne Wanderungen. Diese Wanderempfehlungen werden zusammen mit einer online-Karte veröffentlicht. Das Höhenprofil der Strecke wird angezeigt und eine GPX-Datei für Ihr Smartphone oder GPS-Gerät zum Download sind möglich.
Der Sonne entgegen
Teil 4: Rundwanderung von St. Peter nach St. Märgen und auf dem Höhenweg wieder zurück
Die Lage von St. Peter und St. Märgen auf einem Plateau am Südhang des Kandels von etwa 700 m bis hin zu 1.200 m ü.d.M. ist einzigartig. Sie begünstigt ein reizarmes Klima und die Auszeichnung beider Gemeinden als Luftkurorte. Vor allem ermöglicht sie einen herrlichen Weitblick über die Berge im Südschwarzwald und Sonne pur. Christoph Eckstein, Wanderführer im Schwarzwaldverein Denzlingen, beschreibt eine Wanderung rund um die Hochebene von St. Peter und St. Märgen.
Die Wanderung startet mitten in St. Peter am Parkplatz Rossweiher bzw. an der Bußhaltestelle „Zähringer Eck“. Die Anreise nach St. Peter ist sowohl mit dem eigenen PKW als auch mit dem öffentlichen Nahverkehr problemlos möglich. Der Bus zwischen dem Bahnhof Denzlingen nach St. Peter und zurück verkehrt jede Stunde. Die Tour ist durchweg gut markiert mit der gelben Raute. Wer sich an die Markierung hält, kann sich nicht verlaufen. Am „Zähringer Eck“ in St. Peter folgt man der Markierung in Richtung „St. Märgen über Oberibental“ und nimmt den „Roten Weg“, der leicht ansteigt. Am Ende des „Roten Weges“ biegt man links auf einem Feldweg. Nach rund 150 Metern führt die Wanderung rechts auf einen Wiesenweg leicht bergab weiter. Man erreicht die „Schweighofmühle“ und das „Oberibental-Steinhäusle“. Der tiefste Punkt der Wanderung ist mit der Überquerung des Ibenbachs erreicht. Von nun an steigt man bergauf in Richtung St. Märgen und der Sonne entgegen. Über die „Römerstrasse“ kommt man zum „Zwerisberg“. Dort folgt man der Markierung nach rechts zur Hummelmühle und Ohmenkapelle, wo man gut Rast machen kann. Die Hälfte der Wanderung ist geschafft. Der Name des Berges „Ohmen“ dürfte keltischen Ursprungs sein und bedeutet soviel wie „Friedensberg“. Die Verehrung des hl. Judas Thaddäus auf dieser ehemals heidnischen Kultstätte dürfte mit der Geschichte des Klosters in St. Märgen eng verknüpft sein. Judas Thaddäus wird vor allem in schwierigen und ausweglosen Situationen um Hilfe angerufen. In der wunderschönen, hellen Kapelle hängen an den Wänden viele Täfelchen mit Danksagungen und Votivgaben von Menschen, denen der Heilige schon geholfen hat.
Ein Panoramaweg mit überwältigendem Ausblick
Anschließend steigt man weiter bergauf durch St. Märgen über die Kapfenkapelle und die Vogesenkapelle Richtung St. Peter. Der Panoramaweg liegt mitten in der Sonne. Wer eine kleine Abkühlung braucht, findet sie an der Wassertretstelle im Rankwald. Im Frühjahr sind die Hochweiden übersäht mit blühendem Löwenzahn. Kurz darauf erreicht man bei der Kapfenkapelle den höchsten Punkt der Wanderung (1020 m). Der Ausblick auf den ganzen Höhenzug im Südschwarzwald ist überwältigend. Der Schnee auf dem Feldberg funkelt noch bis in den Sommer hinein. Und in der Ferne erhebt sich der Vogesenkamm über die Rheinebene. Bis zur Vogesenkapelle ist es nicht mehr weit. Die Kapelle wurde 1938 erbaut, womit der Bauer Leopold Hättich vom gegenüberliegenden Reinerhof in St. Peter das Gelübde einlöste, das er während seines Kriegseinsatzes im ersten Weltkrieg in den Vogesen abgelegt hatte: Sollte der Schwarzwald von den Kriegswirren verschont bleiben, so wollte er zu Ehren Jesu eine Kapelle errichten. Auf einer Tafel in der Kapelle ist deren Entstehung nachzulesen. Beim sonnigen Abstieg über Schmittenbach hat man St. Peter wieder vor Auge. Falls sich noch etwas Zeit findet, lohnt ein Blick in die einzigartige Klosterkirche in St. Peter. Sie ist in dieser Region die einzige in der Barockzeit neu errichtete Anlage, die bis heute weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten ist.