Das Geheimnis der hohen Steig

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Die Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwarzwaldvereins Denzlingen kennen viele schöne Wanderungen. Diese Wanderempfehlungen werden zusammen mit einer online-Karte veröffentlicht. Das Höhenprofil der Strecke wird angezeigt und eine GPX-Datei für Ihr Smartphone oder GPS-Gerät zum Download sind möglich.

 

 

 

Das Geheimnis der Hohen Steig
Rundwanderung empfohlen von Jörg Holzer, Wanderführer beim Schwarzwaldverein Denzlingen

Wanderroute online

In Simonswald und Umgebung nahezu vergessen ist die einst viel besuchte Wallfahrtskapelle "Unserer Lieben Frau" auf der Hohen Steig. Sie stand an der "Schanz", wo das Kilpen- und Nonnenbachtal zusammenkommen, in 1004 m über Meereshöhe. So beschreibt es der Heimatforscher Hans Jürgen Wehrle aus Obersimonswald. Die Kapelle wurde am 25. September 1468 im Kloster Waldkirch zum ersten Mal erwähnt, und zwar als neu gegründet. Sie hatte Bestand bis zu ihrem Niedergang anno 1811. Die Größe entsprach in etwa der heutigen Hörnlebergkappele. Bis im Jahr 1792 die Pfarrkirche St. Josef in Obersimonswald erbaut worden ist, wurde die Kapelle auch von den Gläubigen des „Obertals“ und Nonnenbach- und Kilpentals zum Gottesdienst besucht.


Zum Gipfel geht es auf schmalen Pfaden und urigen Waldwegen stets steil bergauf. Der mit gelber Raute markierte Weg beginnt beim Gasthaus Rebstock und führt am Heimatmuseum Jockenhof vorbei zum Jockenkreuz. Dort ist darauf zu achten, dass der richtige Einstieg zum schmalen und etwas zugewachsenen Pfad gefunden wird. Auf dem mystischen Berg erinnert nur noch ein hohes Holzkreuz an vergangene Zeiten. Bald öffnet sich der Wald und der Blick weitet sich auf die umliegenden Berge. Der Weg führt durch die herrlichen Hochweiden von Kilpen- und Obernonnenbacherhof erst abwärts bis auf ca. 860 m und dann wieder bergauf dem Brendturm (1.148 m) zu. Von dort ist der letzte Schnee auf dem Feldberg, der Kandel, das Simonswäldertal und die Rheinebene zu sehen.
Vom Bernd führt auf den ersten 500 m der gleiche Weg zurück, bevor er dann über den Wegpunkt Siegelhäusle Richtung Obersimonswald führt. Durch das Quellgebiet des Nonnenbaches geht’s auf Waldwegen und Pfaden teils steil hinab zum Wälderhof. Dieser ist seit Jahrzehnten ein Freizeithaus das vom Pfarrbüro Hofweier (Ortenau) verwaltet wird. Nur Insider wissen, dass dort bis Ende der 1960 Jahre die Wälder-Karline, eine Einsiedlerin, ihr karges und hartes Dasein gefristet hat. Nach knapp 1 km wird der Wolfhof, der inzwischen als Jugend- und Freizeitstätte des Bund Badischer Landjugend dient, erreicht. Ab dort geht es auf einem kaum befahrenen Sträßchen entlang des Nonnenbaches nicht mehr allzu steil abwärts. Der Weg führt an einigen kleinen Bauernhöfen und ehemaligen Taglöhnerhäuschen vorbei und wird von kleinen Weideflächen und etwas Wald begleitet. Am Ende des Sträßchens wird der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht und von stillen Höhen und Tälern Abschied genommen.


Fazit: Eine abwechslungsreiche und landschaftlich wunderschöne Wanderung, die in Coronazeiten den nötigen Abstand garantiert, denn die Wanderstrecke wird wenig begangen. Die Rundwanderung beginnt am Parkplatz am Abzweig der Nonnenbacherstraße von der Obertalstraße (L 173) in Obersimonswald, unterhalb der Pfarrkirche bzw. unweit Gasthaus Rebstock. Die reine Gehzeit beträgt ca. 5 Std. Dabei sind 15,5 km und 920 Höhenmeter zu bewältigen. Kondition, Trittsicherheit und ausreichende Getränke sind erforderlich. Die gesamte Wanderstrecke ist durch den Schwarzwaldverein mit gelber und/oder blauer Raute markiert.